Universität KonstanzExzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration“

Neuerscheinung: Robert Walsers Ambivalenzen. Herausgegeben von Kurt Lüscher, Reto Sorg, Bernd Stiegler und Peter Stocker

10. Januar 2018

Cover

Paderborn: Wilhelm Fink 2018
Zitation

Der Band veranschaulicht in 13 systematisch angelegten Beiträgen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen, wie sehr Robert Walsers Schreiben von vaszillierenden Erscheinungsformen des Ambivalenten geprägt ist. Er bildet ein besonderes Kompendium zu seinem Werk und soll außerdem zu einem differenzierten Verständnis eines kulturwissenschaftlich zentralen Begriffs beitragen.

Schon Walter Benjamin erkannte bei Robert Walser den produktiven Widerspruch von „Geschwätzigkeit“ und „Sprachscham“ und dass „jeder Satz nur die Aufgabe hat, den vorigen vergessen zu machen“. Im Rückblick erscheint Walsers Werk als literarische Umschreibung des „Endes der Eindeutigkeit“ (Zygmunt Bauman) und damit letztlich als eine Positionsbestimmung der Moderne. Im Gegensatz zu dialektischen Denkmustern, die Entscheidung oder Synthese anstreben, entwickelt dieser Schriftsteller beweglich-gleitende Ausdrucksweisen. Seine Figuren, oftmals widerspenstig und unterwürfig, verkörpern das Vage und Brüchige persönlicher Identität. (Verlag)

Prof. Dr. Kurt Lüscher lehrte von 1971 bis zu seiner Emeritierung 2000 Soziologie an der Universität Konstanz.

Dr. Reto Sorg leitet das Robert-Walser-Zentrum Bern.

Prof. Dr. Bernd Stiegler lehrt Neuere deutsche Literatur mit Schwerpunkt 20. Jahrhundert im medialen Kontext an der Universität Konstanz.

Dr. Peter Stocker ist Projektleiter Edition am Robert-Walser-Zentrum Bern.

Der Exzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration“ hat das Erscheinen des vorliegenden Buches gefördert. Es basiert auf einer Kooperation des Robert-Walser-Zentrums in Bern und des Exzellenzclusters. Von 2013 bis 2016 fanden drei Werkstattgespräche mit Teilnehmenden aus mehreren Disziplinen statt: Germanistik, Romanistik, Medienwissenschaften, Geschichte, Philosophie, Pädagogik und Soziologie. Der vorliegende Band dokumentiert allerdings nicht diese Arbeitsgespräche, sondern geht aus ihnen hervor.